Förderung positiver Altersbilder
Förderung positiver Altersbilder
Bei jüngeren wie älteren Menschen dominieren oft negative Vorstellungen von älteren Menschen, während jüngere Menschen quer durch alle Altersgruppen grundsätzlich positiver wahrgenommen werden – eine Reihe von Studien belegt dies (für eine Übersicht z.B. Kite, Stockdale, Whitley, & Johnson, 2005). Aufmerksamkeit erweckten allerdings mehrere Studien, die nachwiesen, dass ältere Menschen mit einer negativen Sicht auf das Älterwerden bzw. Altsein langfristig gesundheitlich im Nachteil sind: Sie müssen deutlich häufiger mit gesundheitlichen Einbußen rechnen, sie erholen sich deutlich schlechter von Krankheiten (z.B. Levy, Zonderman, Slade, & Ferrucci, 2009; Levy, Slade, Murphy, & Gill, 2012). Umgekehrt konnten wir zeigen, dass Menschen mit positiven Vorstellungen vom Älterwerden über Jahre bis Jahrzehnte hinweg gesünder bleiben und länger leben (z.B. Levy, Slade, Kasl, & Kunkel, 2002; Sargent-Cox, Anstey, & Luszcz, 2012; Wurm, Tesch-Römer, & Tomasik, 2007). Dies ist u. a. darauf zurückzuführen, dass Menschen mit positiveren Altersbildern schon vor dem hohen Alter gesünder leben, sich beispielsweise mehr bewegen.
Vor diesem Hintergrund untersuchen wir, ob positive Altersbilder gezielt gefördert werden können. Erste vielversprechende Erfolge hierzu haben wir bereits im Rahmen eines praxisorientierten Projektes erreicht, das ganz gezielt körperlich aktivierende und psychologisch wirkende Trainings mit älteren Menschen erprobte (Wolff et al., 2014). Dabei geht es nicht darum, unrealistisch positive Altersbilder zu entwickeln, sondern vielmehr Möglichkeiten aufzuzeigen, mit denen Gesundheit und Lebensqualität im Alter lange aufrechterhalten werden können.
Projektbearbeitung: Prof. Dr. Susanne Wurm, Ann-Kristin Beyer, Carina Bieber, Christiane Büchel, Christin Kohrs
Kooperation: PD Dr. Ellen Freiberger, Institut für Biomedizin des Alterns (IBA)
Projektlaufzeit: 08/2014 bis 08/2015
Projektförderung: Universitätsbund
Literatur:
Westerhof, G., Miche, M., Brothers, A., Barrett, A., Diehl, M., Montepare, J. M., . . . Wurm, S. (2014). The influence of subjective aging on health and longevity: A meta-analysis of longitudinal data. Psychology and Aging (advance online publication). doi: http://dx.doi.org/10.1037/a0038016
Westerhof, G., & Wurm, S. (2014). Longitudinal research on subjective aging, health, and longevity: Current evidence and new directions for research. In M. Diehl & H.-W. Wahl (Eds.), Annual Review of Gerontology and Geriatrics (ARGG) (Vol. 35).
Wolff, J. K., Warner, L. M., Ziegelmann, J. P., & Wurm, S. (2014). What do targeting positive views on ageing add to a physical activity intervention in older adults? Results from a randomised controlled trial. Psychology & Health, 29(8), 915-932.
Wurm, S., Tomasik, M. J., & Tesch-Römer, C. (2010). On the importance of a positive view on aging for physical exercise among middle-aged and older adults: Cross-sectional and longitudinal findings. Psychology & Health, 25(1), 25-42.
Wurm, S., Warner, L. M., Ziegelmann, J. P., Wolff, J. K., & Schüz, B. (2013). How do negative self-perceptions of aging become a self-fulfilling prophecy? Psychology and Aging, 28(4), 1088-1097. doi: DOI: 10.1037/a0032845